die maske
 

ich wünschte, ich könnte lieder schreiben,
um dir durch die musik zu zeigen,
was ich für dich empfinde.
es gäb' eine schöne melodie
voll zartheit und voll harmonie
ich wünschte, ich könnt's dir singen!

doch bin ich nur ein schreiberling,
der worte zu papier bloß bringt,
der dasitzt, denkt und in sich geht
und oft sich selber nicht versteht.
der ewig sucht und niemals findet,
der vieles nicht als gut empfindet
und viel zu oft wurde verletzt,
eh' er die maske aufgesetzt.

jetzt ist er äußerlich wie alle,
man findet schnell an ihm gefallen,
weil stets er gut und fröhlich scheint
und es mit jedem ehrlich meint.
doch wie es in ihm drinnen steht,
wie es ihm manchmal wirklich geht,
das weiß nur er alleine,
es interessiert auch keinen.

doch eines tags bist du gekommen
und hast die maske abgenommen,
hast tief in ihn hineingeschaut.
da hat er sich dir anvertraut
und fühlte plötzlich dieses glück
von dem man glaubt, man wird verrückt
weil man es gar nicht fassen kann,
dass man sich endlich zeigen kann.

doch zweifler, der er immer war,
hält er auch das für sonderbar.
er denkt und grübelt und studiert,
hat angst, dass er dich bald verliert
und mitten in sein traurigsein
fallen ihm dann deine worte ein:
"ich verspreche dir, du hörst von mir!"
- "nun gut", denkt er, "ich vertraue dir!"

ein lächeln huscht in sein gesicht,
mit neuer hoffnung setzt er sich,
den bleistift in der hand, zu schreiben,
um dir in seiner art zu zeigen,
dass du für ihn kein fremder bist.
es gibt ihm frischen lebensmut,
du weißt gar nicht, wie gut das tut!

ich wünschte, ich könnte lieder schreiben,
um dir durch die musik zu zeigen:
ich danke dir damit!
es gäb' eine schöne melodie
voll zartheit und voll harmonie -
ich denke, es wär' ein hit!



© e.m. florian | 08.92